Was ist ein Knochenaufbau bei Zahnimplantaten?
Breite und Höhe des Kieferknochens entscheiden darüber, ob ein Zahnimplantat eingesetzt werden kann. Zum erfolgreichen Einheilen sollten mindestens ein bis zwei Millimeter Knochensubstanz rund um das Implantat vorhanden sein. Ist dies der Fall, kann ein Implantat ohne Knochenaufbau eingesetzt werden. Ist zu wenig Knochen vorhanden, ist ein Knochenaufbau nötig. Unsere spezialisierten Kollegen - Implantologen, Oral- oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen – verstärken den Kiefer an der betreffenden Stelle mit patienteneigenem Knochen oder bewährten Knochenersatzmaterialien.
Wann ist ein Knochenaufbau für ein Zahnimplantat notwendig?
Ein Knochenaufbau für ein Zahnimplantat kann aus unterschiedlichen Gründen nötig sein. Der Kieferknochen kann von Natur aus schwach ausgeprägt oder durch eine vorangegangene Erkrankung der Zähne oder des Knochens reduziert sein. Wenn Zähne durch Krankheit oder Unfall verloren wurden, fehlt an dieser Stelle die mechanische Belastung des Kieferknochens. Wird die Zahnlücke über einen längeren Zeitraum nicht versorgt, bilden sich an dieser Stelle der Knochen zurück. Ist der Entstandene Knochendefekt klein, kann das Einsetzen des Implantats zusammen mit dem Knochenaufbau zur gleichen Zeit erfolgen. Nur in seltenen Fällen, wenn sehr wenig Knochen vorhanden ist, erfolgt ein Knochenaufbau vor der Implantation in einem separaten Eingriff.
Was sind die häufigsten Ursachen für Knochenabbau im Kiefer?
Karies und Parodontitis sind die Hauptursache für einen Zahnverlust. Bleiben beide Erkrankungen über längere Zeit unbehandelt, kommt es zu einem fortschreiten der Entzündung im Knochen und einem damit einhergehenden Knochenverlust.
Sie möchten sich ausführlicher zum Thema Knochenaufbau vor einer Zahnimplantation informieren?
Jetzt unverbindliches Beratungsgespräch buchen!
Wie schmerzhaft ist ein Knochenaufbau?
Ein Knochenaufbau wird in örtlicher Betäubung durchgeführt. Daher ist der Eingriff immer schmerzfrei. Angstpatienten können sich gerne über alternative Sedierungsmaßnahmen beraten lassen (beispielsweise mit Lachgas). Nur aufwändige Operationen finden unter Vollnarkose statt. Ein leichter Wundschmerz nach der OP über zwei bis drei Tage kommt jedoch vor und ist als normal zu betrachten. Körperliche Schonung und Kühlen der betreffenden Stelle helfen. Bei Bedarf können Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol eingenommen werden.
Für Fragen und um den Knochenaufbau steht Ihnen Unser Team jederzeit zur Verfügung.
Welche Methoden des Knochenaufbaus bei Implantaten gibt es?
- Knochenanlagerung (Guided Bone Regeneration)
Kleinere Defekte werden mittels Knochenersatzmaterial oder patienteneigenen Knochen aufgefüllt. Um den kleinen Knochenaufbau zu schützen, wird er mit einer Kollagenmembran abgedeckt, welche nach dem Eingriff vom Körper vollständig abgebaut wird. - Knochenverbreiterung (Bone Spreading/ Bone Splitting)
Um einen schmalen Kieferkamm zu verbreitern, kann man ihn spalten und anschließend vorsichtig aufspreizen. In den entstandenen Zwischenraum wird anschließend das Implantat gesetzt. - Knochenblocktransplantation
Bei größeren Knochendefekten werden aus dem Kiefer des Patienten passende Knochenblöcke entnommen und an entsprechender Stelle mit kleinen Schrauben befestigt. Nach etwa drei Monaten Einheilungszeit können die Schrauben entfernt und die Implantate gesetzt werden.
Sinuslift (Knochenaufbau)
Vor allem im Seitenzahngebiet des Oberkiefers fehlt es durch die angrenzenden Nasennebenhöhlen oft an einer ausreichenden Knochenhöhe. Je nachdem wieviel Resthöhe noch vorhanden ist, gibt es zwei Knochenaufbauverfahren die von unseren Spezialisten angewendet werden:
Was ist ein interner Sinuslift?
Wenn nur wenig Knochen fehlt, kommt dieses minimalinvasive Vorgehen zum Einsatz. Der Chirurg hebt im Rahmen der Implantation über dem Bohrstollen mit einem Spezialinstrument die Schleimhaut über dem Kieferhöhlenboden (Schneider’sche Membran) leicht an. Bei Bedarf füllt er den Hohlraum mit Knochen oder Knochenersatzmaterial. Abschließend wird der gebohrte Implantatstollen durch das Implantat fest verschlossen.
Was ist ein externer Sinuslift?
Ein externer Sinuslift wird durchgeführt, wenn der Gewinn von Knochenhöhe durch einen internen Sinuslift nicht mehr ermöglicht werden kann. Es wird vorsichtig Knochen im Bereich der Kieferhöhle abgetragen, um ein Fenster zu bilden. Somit kann der Sinusboden in einem größeren Umfang angehoben werden. In den meisten Fällen kann das Implantat in der gleichen Sitzung eingesetzt werden. Nur selten muss man mit einer längeren Einheilzeit zwischen den OPs rechnen.
Socket Preservation / Ridge Preservation
Unmittelbar nach einer Zahnentfernung kann eine sogenannte Socket Preservation (bei einzelnen Zähnen) oder Rigde Preservation (bei mehreren Zähnen) durchgeführt werden. Das leere Zahnfach wird mit Eigenknochen, einem Kollagenkegel, Knochenersatzmaterial und/oder Material aus Eigenblut (PRGF) aufgefüllt. Dieses Verfahren dient dazu, unmittelbar nach einer Zahnentfernung die Knochenhöhe und Knochenbreite zu erhalten, um einen späteren Knochenaufbau zu vermeiden.
Weitere Infos
- Feste dritte Zähne an einem Tag
- Sofortimplantat
- Implantat vs. Brücke
- Implantatpreise
- Garantie
Wie läuft ein Knochenaufbau bei einem Zahnimplantat ab?
Vor einer Implantation bestimmt der Operateur die Höhe und Breite des Kieferknochens. Dazu dient eine 3D-Röntgenaufnahme. (DVT - Digitale Volumentomografie).
Zeigt sich im Vorfeld, dass zu wenig Knochen für ein stabiles Implantat vorhanden ist, wird entsprechend der noch vorhandenen Höhe/Breite ein Knochenaufbau (Augmentation) mit einer der oben genannten Techniken geplant.
Die Einheilungszeiten der Implantate nach oder während eines Knochenaufbaus variieren und werden mit dem Chirurgen individuell besprochen.
Was kostet ein Knochenaufbau für ein Implantat?
Vor der Behandlung erhalten Patienten einen sogenannten Heil- und Kostenplan. Jedes Implantat mit Knochenaufbau verursacht je nach Lage, Methode und Umfang unterschiedliche Kosten. Implantation und Knochenaufbau sind eine Privatleistung und werden von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht übernommen. In solchen Fällen lohnt sich eine rechtzeitig abgeschlossene Zahnzusatzversicherung, welche die Kosten übernimmt.
Welche Risiken sind mit einem Knochenaufbau verbunden?
Die oben genannten Techniken kommen in Deutschland täglich zur Anwendung, um die Stabilität von Zahnimplantaten zu gewährleisten. Knochenaufbau bei Implantaten ist also weit verbreitet und sicher. Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es jedoch Risiken und mögliche Komplikationen. Dazu gehören Blutungen, Schwellungen oder Wundinfektionen sowie der Verlust vom Knochenaufbau innerhalb der Einheilungsphase Die Risiken sind individuell und werden in einem persönlichen Gespräch vor der OP zusammen mit dem Chirurgen mit Ihnen besprochen.
Gibt es Alternativen zum Knochenaufbau für Zahnimplantate?
In bestimmten Fällen gibt es die Möglichkeit, Zahnimplantate auch bei wenig Knochenangebot fest im Kiefer zu verankern – ohne Knochenaufbau. Ein Beispiel ist die Methode „Feste dritte Zähne an einem Tag“. Diese ist geeignet für Patienten mit zahnlosen Kiefern oder nur wenigen, nicht erhaltungswürdigen Zähnen. Im Normalfall werden vier spezielle Implantate schräg im Kiefer gesetzt, auf denen eine Zahnersatz-Vollversorgung befestigt wird. Das Besondere: Durch die sehr ausführliche Vorplanung findet der eigentliche Eingriff an einem Tag statt. Die Patienten gehen am Nachmittag mit festen Zähnen nach Hause.
Lassen Sie sich unverbindlich und kostenfrei zu Feste dritte Zähne an einem Tag beraten.
Bereit für eine Veränderung?